

HALLOWEEN - DIE NACHT DES GRAUENS
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Mit "Dark Star"(1974) und "Das Ende"(1976) war John Carpenter als unabhängiger Regisseur bekannt geworden. Mit seinem dritten Low-Budget Werk gelang ihm erstens der Durchbruch(der Anfang vom Ende), zweitens die Erschaffung einer der ersten Schnetzel-Kultfigur(Nachfolger waren Freddy Krueger, Jason Vohees etc.) und drittens machte er Jamie Lee Curtis zum Star, zur "Queen of Screams". Seine Geschichte dreht sich um Michael Myers(Tony Moran), der an Halloween mit sechs Jahren seine Schwester umbringt und danach in die Klapse gesteckt wird. 15 Jahre vergehen, bis ihm der Ausbruch gelingt. Und er kehrt wieder zurück in seine Heimatstadt Haddonfield. Und da es wieder Halloween ist, vermummt er sein Gesicht mit einer weißen Maske und schnappt sich das erste Küchenmesser, daß er finden kann. Sein Ziel wird die junge Laurie(Jamie Lee Curtis), die nichts- ahnend bei den Nachbarn die Kinder hütet. Michael beginnt sich durch jeden, der ihm irgendwie in die Quere kommt(also klischeehafterweise eine Bande grölender Teenager), hindurch zu häckseln. Doch er hat nicht mit seinem Todfeind gerechnet, der dazu auch noch sein Psychiater ist. Dr. Loomis(Donald Pleasence), selber nicht ganz dicht im Oberstübchen, sieht in Myers das absolute Böse und hat eigentlich nur den Wunsch, ihm eine Kugel ins Herz zu jagen. So kommt es zur nervenzerrenden Jagd auf den gesichtslosen Killer.

Eigentlich reiht "Halloween" ein Klischee nach dem anderen aneinander. Wer heute alle Slasher-Filme kennt und dann erst "Halloween" sieht, wird ihn wahrscheinlich höchstens wegen seiner Atmospäre gut finden, dabei wird jedoch vergessen, daß "Halloween" ein Sub-Genre des Horrorfilm erschuf, den Slasher. "Halloween" ist der Urvater und löste duch seinen großen Erfolg eine wahre Welle von ähnlichen Filmen aus, die jedoch nur das Grundprinzip kopierten und meistens billig und schlecht produziert waren. Was "Halloween" so klassisch und brilliant macht ist zum einen die düstere Atmospäre, zum anderen die wunderbare Jamie Lee Curtis, faszienierend ist er jedoch erst durch die Figur des Michael Myers, wäre er nicht so absolut gesichtslos, unmenschlich und auch ambivalent aufgebaut, hätte das Halloween-Prinzip nicht funktioniert. Beweis dafür ist, daß nur Slasher-Produktionen, die eben eine ausgearbeitete, geheimnisvolle Figur als Killer hatten, so Jason in "Freitag der 13." Oder Freddy in "Nightmare", zu Dauerbrennern und vom Publikum akzeptiert wurden. Nicht das Szenario oder die Atmospäre von "Halloween" machen den Film so bedrohlich, sondern die gesichtslose Figur Michael Myers, denn man versucht als Zuschauer zu durchschauen, doch da er kein Ziel, keinen Plan, kein Gesicht hat und keine Worte macht, verwährt sich sein Charakter der Vermenschlichisierung, wodurch er wesentlich grauenhafter wird als manches Fantasiegeschöpf. Nur in einer Szene, die für den Zuschauer eine nachhaltige Schockwirkung hat, sieht man das Gesicht Myers und es ist nicht das, was man erwartet, denn unter der Maske des Mörders steckt ein junger, verzweifelt wirkender junger Mann. Diesen wesentlichen Faktor von "Halloween" haben leider alle Drehbuchautoren und Regisseure der bisherigen sechs Fortsetzungen übersehen, wodurch sie alle schon automatisch versagen mußten. Das fast alle Sequels unerträglich schlecht von Machart und Buch waren kommt leider noch dazu. "Halloween" – Ein Klassiker, seine Fortsetzungen – Schund.
Originaltitel: Halloween
Regie und Musik: John Carpenter
Darsteller: Donald Pleasence(Dr. Loomis); Jamie Lee Curtis(Laurie); Tony
Moran(Michael Myers)
USA 1978
Länge: 86 Minuten; FSK: 18
Buch: Debra Hill und John Carpenter; Kamera: Dean Cundey

HALLOWEEN H20 - 20 JAHRE SPÄTER
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Das blutige Messer rattert an den Lamellen der Schranktür entlang, Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) keucht in Todesangst. Holz splittert, als Michael Myers die Tür auftritt. Die Klinge nähert sich Lauries Kehle. Ein gellender Schrei - und Laurie Strode erwacht schweißgebadet. 20 Jahre nach der Horrornacht in Haddonfield sucht das Monster Michael Myers Laurie immer noch in ihren Träumen heim. Damals massakrierte Myers sämtliche Freunde der Ex-Babysitterin in einer Nacht. Laurie Strode, mittlerweile Mutter und Schuldirektorin eines kalifornischen Kleinstadtinternats, versucht die schreckliche Erinnerung im Alkohol zu ertränken. Vergeblich - denn in der Halloween-Nacht kommt Myers wieder zu Besuch!

Hintergrund : Im Gegensatz zu anderen Stars hat Jamie Lee Curtis nie ein Hehl daraus gemacht, daß sie im Horrorgenre groß wurde. "Halloween H20" ist ihr Dankeschön an die Fans: "Der Film war eine schöne Gelegenheit zu sagen: Dieses Blut ist für euch", sagt Curtis. "Dieser Film ist für euch, ich habe ihn mit Liebe und aus Dank gemacht." Die Fans werden's zu schätzen wissen: Neben Jamie Lee Curtis ist auch ihre Mutter Janet Leigh ("Psycho") zu sehen, und als einer der Produzenten des Schlitzerstreifens zeichnet der "Scream"-Drehbuchautor Kevin Williamsson verantwortlich.

Kritik Das "Halloween"-Original von 1978 hat endlich einen würdigen Nachfolger bekommen, die fünf Fortsetzungen dazwischen kann man getrost vergessen. Dabei ist "H20" kein Popcorn-Kino mit Gruselelementen wie "Scream", sondern klassischer Horror - brutal, blutig und böse. Besonders erfreulich: Jamie Lee Curtis (39) sieht mindestens so sexy aus wie ihre jungen Kolleginnen. Und im Kreischen ist sie immer noch unschlagbar!
O: Halloween H20, USA 1998 R: Steven Miner D: Jamie Lee Curtis, Janet Leigh, Adam Arkin, Josh
Hartnett, Michelle Williams, LL Cool J, Joseph G. Hewitt, A. Haa-Byrd L: 90 Min. FSK: ab 18
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